Zum 90. Geburtstag des visionären Maschinenbauers

Wer ist Heinz Zahoransky?

Am 7. September 2018 feierte Dr. Heinz Zahoransky seinen 90. Geburtstag. Der Visionär
war maßgeblich daran beteiligt, dass aus dem 1902 gegründeten, väterlichen Betrieb ein
weltweit agierender Technologiekonzern wurde. Heute beschäftigt die ZAHORANSKY
Group rund 800 Mitarbeiter an zehn Standorten in sieben Ländern, hält viele eingetragene
Patente und beliefert mehr als 4.000 Kunden weltweit. Wie Heinz Zahoransky mit
Weitblick den Grundstein für die Unternehmensentwicklung legte und von welcher
Innovation die Mitarbeiter auch heute noch profitieren, zeichnet dieses Porträt nach.

Mit sieben Jahren besuchte Heinz Zahoransky die Volksschule in Todtnau und
anschließend in Schönau. Sein Abitur wollte er in Freiburg auf der Ludendorffschule, dem
heutigen Kepler-Gymnasium, ablegen. Doch lange vor dem Abschluss wurde die
Schulklasse 1944 zum Wehrdienst als Flakhelfer eingezogen. Heinz Zahoransky war
gerade einmal 15 Jahre alt. Obwohl er nie an aktiven Kampfhandlungen teilgenommen
hatte, musste er nach dem Krieg als Kriegsgefangener für drei Jahre im Steinbruch, beim
Straßenbau und in der Lagerverwaltung südlich von Saint-Malo in Frankreich arbeiten.

Vom nachgeholten Abitur bis zur Promotion
Heinz Zahoransky kam erst kurz nach seinem 20. Geburtstag im September 1948 nach
Deutschland zurück. Auf einer Privatschule holte er sein Abitur nach. Im Frühjahr 1950
erhielt Heinz Zahoransky die Zulassung zur Technischen Hochschule Karlsruhe, wo er
sein Studium im Fach Maschinenbau im September 1954 mit der Diplomprüfung
abschloss. Nach einem kurzen Intermezzo als Konstrukteur für Werkzeugmaschinen bei
einer Firma in Calmbach, kehrte er als wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter
an die Technische Hochschule Karlsruhe zurück. Diese zweite Zeit an der Hochschule
schloss er 1958 mit der Promotion ab.

Heinz Zahoransky legt den Grundstein für den heutigen Konzern
Anfang 1959 trat er als Angestellter in den väterlichen Betrieb ein. Im Herbst wurde er,
neben seinem Stiefbruder Richard Zahoransky (Senior), weiterer Geschäftsführer. Nach
Richards Tod, im Jahr 1963, führte Heinz Zahoransky für mehr als 30 Jahren die Firma
alleine und schuf die Voraussetzungen für die sehr erfolgreiche Entwicklung des heute
weltumspannenden Konzerns.

In den ersten Jahren seiner Geschäftsführertätigkeit sah sich Heinz Zahoransky mit
großen Herausforderungen konfrontiert. Einmal war die Firma durch einen unglücklich
abgeschlossenen Lizenzvertrag in starke Abhängigkeit geraten, zum anderen war die
Nachfrage nach innovativen Bohr- und Stopfautomaten hoch. Deswegen mussten schnell
neue Konstruktionen auf den Markt gebracht werden. In den nächsten Jahren erlebte das
Unternehmen ZAHORANSKY mit vielen Neukonstruktionen, größtenteils nach seinen
Ideen, einen einmaligen Aufschwung. Dazu gehörten zum Beispiel die VS-Baureihe, die
Vorläufermaschinen der heutigen Z.LION.

Expansion in Deutschland und im Ausland
Die neuen Maschinenkonstruktionen wurden in der Branche so gut angenommen, dass
am Stammsitz in Todtnau bereits 1967 eine neue Fabrikhalle gebaut und nur zwei Jahre
später erweitert werden musste. 1972 vergrößerte ZAHORANSKY seinen Standort in
Freiburg mit einem Neubau. Kurz darauf wurde mit dem Neubau in Logroño in Spanien
der erste Standort im Ausland eröffnet. 2003 erfolgte der Bezug des Neubaus des
Mutterwerks in Todtnau-Geschwend auf der grünen Wiese – noch heute der wichtigste
und größte Standort der Firmengruppe. Im gleichen Jahr begann die indische Tochter in
Mumbai mit der Produktion. Dieses Werk wurde später nach Coimbatore in Südindien
verlegt und beschäftigt heute 130 Mitarbeiter.
Den Mitarbeiter im Blick
Dr. Heinz Zahoransky investierte nicht nur in den Ausbau der Fabriken. Schon früh war
ihm bewusst, dass seine Mitarbeiter ein wesentlicher Quell seines Unternehmenserfolgs
sind: So führte er bereits 1959 das betriebliche Verbesserungswesen ein. Dabei werden
die umgesetzten Effizienz- und Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter prämiert. Bis
heute konnten so mehr als 1,5 Millionen Euro Einsparungen durch die Ideen der
Belegschaft erzielt werden. 1970 wurde zudem das ZAHORANSKY-Firmenhilfswerk
gegründet, in dem Mitarbeiter und Unternehmen gemeinsam für soziale Einrichtungen
spenden.

Vision eines breit aufgestellten Unternehmens
Auch inhaltlich sorgte der Visionär für eine breitere Aufstellung seines Unternehmens:
1966 wurde ZAHORANSKY erstmals im Formenbau aktiv. Nach etlichen
Startschwierigkeiten mit dieser neuen Technologie ist dieser Produktbereich heute aus
dem Portfolio der Unternehmensgruppe nicht mehr wegzudenken: Ein Viertel des
Umsatzes generiert das Unternehmen heute mit Spritzgießformen. 1992 wurde die
Abteilung in eine selbstständige Firma ausgegliedert: die ZAHORANSKY Formenbau
GmbH (heute: ZAHORANSKY Automation & Molds GmbH). Gleichzeitig wurde in
Rothenkirchen in Sachsen ein weiterer Formenbaubetrieb gegründet.

Im Juli 2005 trat Dr. Heinz Zahoransky nach 46 Jahren erfolgreicher Geschäftsführung als
Vorstand der ZAHORANSKY AG zurück und wurde in den Aufsichtsrat gewählt. Diese
Tätigkeit legte er zum 31. März 2012 nieder und ging, nun 83-jährig, in den verdienten
Ruhestand. Bis heute lässt er sich regelmäßig über die Entwicklung des Unternehmens
informieren.

Seit 2005 ist Dr. Heinz Zahoransky Ehrenbürger der Stadt Todtnau. 2007 wurde ihm das
Bundesverdienstkreuz verliehen. Ein Jahr später wurde er als erster Ausländer mit dem
„Cruz al Merito“, der Verdienstmedaille der Provinz La Rioja (Spanien), ausgezeichnet.
2012 erhielt er die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg und den
Freiburger Entrepreneur Preis.

Ziel: 100 Millionen Euro Umsatz
Die ZAHORANSKY Group beschäftigt heute rund 800 Mitarbeiter davon 65
Auszubildende. Sie produziert an vier Standorten in Deutschland, sowie in Spanien und
Indien, darüber hinaus hat sie Vertriebs- und Servicetöchter in Chicago (USA), Schanghai
(China), Kobe (Japan) und São Paulo (Brasilien). Im Jahr 2018 rechnet die Gruppe damit,
zum ersten Mal die Umsatz-Marke von 100 Millionen Euro zu erreichen.

Text und Bild: www.zahoransky.com