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Wie steuern IOW-Unternehmen durch die Krise?

Diese Frage stellte Peter Schwendele, Redakteur des Markgräfler Tagblatts dem Initiativkreis Oberes Wiesental.

Diese nie dagewesene Situation, auf die sich auch niemand vorbereiten konnte, erfordert von den Firmen Maßnahmen, um Arbeitsplätze und Aufträge zu erhalten.

Peter Schwendele hat bei den Unternehmen nachgefragt. Nachfolgend lesen Sie eine Auswahl von Stellungsnahmen, die er von den Geschäftsführern erhalten hat.

Lisa Mössing, Celanese in Utzenfeld
In den Produktionsbetrieben halte man eine notwendige Mindestbesetzung – ausgestattet mit empfohlener Schutzkleidung – aufrecht, wo immer möglich, habe man auf Home-Office-Betrieb umgestellt.
Für die Celanese-Standorte in Utzenfeld und Wehr habe man einen Katalog mit Fragen erstellt, die jedem Mitarbeiter jeden Morgen vor Arbeitsbeginn gestellt werden, um den Gesundheitszustand der Belegschaft zu überprüfen und alle Mitarbeiter zu schützen.

Sebastian Sladek, Vorstandsmitglied der Elektrizitätswerke Schönau
Sebastian Sladek kann die Vorgaben der Bundesregierung in der aktuellen Lage zwar absolut nachvollziehen, wundert sich andererseits aber auch, dass momentan Dinge machbar sind, die – an andere Themen wie etwa den Klimawandel angelehnt – lange Zeit unmöglich schienen.

Thomas Faller von der Konfitürenmanufaktur in Utzenfeld:
Das Café und der Laden sind geschlossen. Bereits vor Wochen habe man alle Abteilungen des Betriebs räumlich voneinander getrennt und zweigeteilt, um lieferfähig zu bleiben, falls Mitarbeiter ausfallen.

Stefan Ganzmann, Frank-Bürsten, Schönau
Grundsätzlich seien die Gesundheits- und Lockdown-Maßnahmen aus Pandemie-Sicht ohne Alternative, meint Ganzmann, der hier volles Vertrauen in die Regierung hat. Gleichwohl werde der kurzfristige Lockdown wahrscheinlich eine weltweite Wirtschaftskrise auslösen.

Markus Gromer, Heinzmann, Schönau
Das Unternehmen hat ein Covid-19-Krisenteam installiert, das sich regelmäßig trifft, um auf die neuesten Entwicklungen zu reagieren. „Wir legen großen Wert darauf, dass sich alle Mitarbeiter an die Hygiene- und Verhaltensregeln halten“, betont Gromer. Deshalb sei an jedem Eingang eine Handdesinfektionsstation angebracht, und wer eine Maske tragen möchte, bekomme diese zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen habe von den Erfahrungen seiner chinesischen Niederlassung lernen können und sich frühzeitig mit Desinfektionsmitteln und Schutzmasken eingedeckt.

Michael Schneider, Personalleiter Interbros Schönau
Trotz der außergewöhnlich herausfordernden Situation laufe die Produktion mit vielen Sicherheitsvorkehrungen „aktuell noch ordentlich“.
Zum allgemeinen Umgang mit der Situation meint man bei Interbros, dass Deutschland derzeit sehr vieles richtig mache. Mit Blick voraus sagt Schneider: „Wir sollten noch etwas abwarten und dann gezielte und clevere Entscheidungen treffen. Aus unserer Sicht kann ein zu frühes ´Hochfahren` eine noch schlimmere Situation mit sich bringen.“ Grundsätzlich benötige man beim Wiederhochfahren der Wirtschaft besonnene und intelligente Strategien.

Dr. Thilo Fessmann, Zellaerosol, Zell im Wiesental
Zum jetzigen Zeitpunkt könne man noch nicht sagen, wie sich die aktuelle Krise mittel- und langfristig auf das Unternehmen, das sich in einem wirtschaftlichen Nischensegment bewegt, auswirken wird. Zu vermuten sei indes, dass es eine Ausdünnung in der Branche geben und die Abhängigkeiten zunehmen werden – einerseits, weil Kunden, andererseits weil alternative Bezugsquellen für die Beschaffung von Rohstoffen und Packmaterialien verschwinden könnten.

Fessmann sieht durchaus, dass in der derzeitigen Krise auch eine Chance steckt, gewisse Dinge zu verändern: „Die wirtschaftliche Zukunft gehört unter anderem denjenigen, die die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkennen und handlungsfähig genug sind, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.“

Lesen Sie die Gesamtberichte:
Teil 1: Wie steuern Firmen durch die Krise?_ Verlagshaus Jaumann Zell
Teil 2: Wie steuern Firmen durch die Krise?_Verlagshaus Jaumann Zell

Text: IOW
Bild: Markgräfler Tagblatt/Verlagshaus Jaumann

 

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